Das Qi Wecken - Bedeutung im Qigong und Taijiquan

Die Figur "Das Qi Wecken" ist im Taijiquan der Beginn einer jeden Form und auch in vielen Qigong Formen zu finden.

Für den Betrachter ist es nicht einfach das Qi wecken beim Taijiquan oder im Qigong zu unterscheiden, da die Bewegungen sehr ähnlich aussehen

.

In einem schulterbreiten Stand werden die hängenden Arme in horizontale Höhe vor den Körper angehoben und dann wieder abgesenkt.

Die Ausführung sieht im Qigong und Taijiquan identisch aus, allerdings gibt es je nach Tradition kleine Abweichungen in der Höhe der Hände, wie die Arme in die horizontale Position bewegt und abgesenkt werden.

Der große Unterschied liegt allerdings in der Vorstellung  des Praktizierenden bei der Übung.

Beim Qigong wird beim Arme anheben eingeatmet und beim Senken ausgeatmet. Das Qi steigt beim anheben und wird abgesenkt beim Sinken der Arme. Die Vorstellung kann sein, dass die Arme wie das Auf-und-ab von Wogen im Meer bewegt werden.

Natürlich gibt es noch viele andere Vorstellungsbilder beim Qigong, die alle den Qi-Fluß fördern sollen und sich nach der Ausbildung und Tradition einer Schule richten.

Dem steht beim Taijiquan die Idee einer Kampfanwendung gegenüber.

Der Angreifer mit der weißen Jacke greift dem schwarzen "Qi-Wecken-Praktiker" an den Handgelenken und drückt mit seinen Armen. Schwarz gibt leicht nach, so dass die Arme von Weiß getreckt sind und in dem kurzen Moment der durchgestreckten Arme, hebt Schwarz seine Arme an. Diese Bewegung erfolgt aus dem Dantien. 

Weiß wird destabilisiert und aus seiner Körperstruktur gebracht. 

Von aussen betrachtet scheint die Bewegung also gleich zu sein, der Unterschied liegt aber in den Gedanken der Praktiker.

In beiden Fällen ist es das Ziel die Lebensenergie Qi zu bewegen. Lediglich die Herkunft der Übungssysteme Taijiquan und Qigong führt dann zu einem unterschiedlichen Gedanken beim Üben und der Ausführung.

Und das Ziel ist der Weg zur Selbstkultivierung und Gesunderhaltung.

Viel Freude.

Jan